Brotkrumenpfad
12.11.: Ringvorlesung: Tora und Kreuz, Politik und Lebenswelten. Jüdische Identitätsbildungen und jüdisch-christliche Grenzziehungen in Mittelalter und Früher Neuzeit
Mo. 12.11.2018, HS E.001 (Unipark) - Dr. Christina Katsikadeli (Salzburg) - Antijüdische Polemik in der byzantinischen Hymnographie
Die Verbindung des religiösen Antijudaismus und des säkularen Antisemitismus sind nicht nur vereinzelte Probleme der Vergangenheit, sondern lässt sich auch anhand aktueller Phänomene zeigen. Geographisch ist dieses Thema nicht nur auf den „Westen“ Europas begrenzt. Die Forschung über den Antijudaismus in der griechisch-orthodoxen Kirche, aber auch in den anderen Ostkirchen, scheint nicht bloß „vernachlässigt“ zu sein, vielmehr handelt es sich um ein kirchliches und gesellschaftliches Tabu-Thema. In Diskussionen über diese Thematik stößt man vor allem auf die Hervorhebung der schützenden Haltung der Bevölkerung gegenüber griechischen Juden im Zweiten Weltkrieg, die zuletzt im Jahre 2000 von der Jüdischen Gemeinde in Griechenland und dem Staat Israel offiziell und feierlich anerkannt wurde. Der Vortrag soll die bis anhin spärlich untersuchte Thematik „Antijudaismus in der griechisch-orthodoxen Kirche“ von der Antike über Byzanz bis heute vorstellen, vor allem aufgrund antijüdischer Elemente in der byzantinischen Hymnographie.