Brotkrumenpfad

Sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium der Psychologie ist Sozialpsychologie ein fester Bestandteil des Lehrplans. Im Masterstudium erhalten Studierende einen vertiefenden Einblick in sozialpsychologischen Theorien und Phänomenen. Im aktuellen Lehrplan für das Masterstudium Psychologie (Zum Lehrplan) ist der Grundkurs Soziale Interaktion als verpflichtende Lehrveranstaltung für alle Masterstudierenden verankert.
Darüber hinaus haben Studierende zu Beginn ihres Masterstudiums die Möglichkeit sich auf einen von 24 Plätzen des Spezialisierungsmoduls Soziale Interaktion zu bewerben. In Rahmen des Spezialisierungsmoduls vertiefen die Studierenden ihre theoretischen und praktischen Fertigkeiten zu Themen Sozialer Interaktionen in Wirtschaft und Gesellschaft.
Master-Spezialisierungsmodul "Soziale Interaktion"
Ziel und Inhalt des SpezialisierungsModuls
Für viele Tätigkeitsbereiche ist das Verständnis sozialer Interaktionen, d.h. der wechselseitigen Einflussnahme von Menschen aufeinander, sowie die Ausbildung von Handlungskompetenzen zur Gestaltung sozialer Interaktionen notwendig. Gelungene soziale Interaktionen erhöhen nicht nur die Zufriedenheit der beteiligten Personen und Gruppen, sondern auch deren Produktivität. Destruktive Interaktionen führen hingegen zu Frustration, Demotivation und zur Ressourcenverschwendung der beteiligten Personen.
Gerade das Wissen über psychologische Zusammenhänge auf Grundlage fundierter Theorien ermöglicht den Einsatz wirkungsvoller Interventionen zur verbesserten Gestaltung sozialer Interaktionen. Um dieses Wissen jedoch wirkungsvoll in die Praxis zu transferieren, ist die Entwicklung maßgeschneiderter Konzepte notwendig, die die Analyse der spezifischen Situation und deren Anforderungen, sowie die Analyse der Zielgruppe und deren Bedürfnisse voraussetzen.
Unser Master-Spezialisierungsmodul setzt nun an folgender Problemlage an: PsychologInnen erhalten zwar eine sehr fundierte methodische, empirisch ausgerichtete, theoretisch fundierte und naturwissenschaftlich orientierte Ausbildung, sie sind sich des Wertes dieser Ausbildung für die Praxis aber häufig nicht bewusst. Zudem lernen sie in ihrem Studium bisher zu wenig, psychologisches Wissen zielgruppenorientiert aufzubereiten. In den oben aufgeführten Tätigkeitsfeldern konkurrieren PsychologInnen mit AbsolventInnen der Nachbardisziplinen. Um einen wirkungsvollen Transfer psychologischen Wissens in die Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu erreichen, müssen Psychologiestudierende besser lernen, ihr im Studium gelerntes Wissen zu vernetzen, zielgruppengerecht aufzubereiten und weiterzuentwickeln. Ziel des Masterstudiums sollte es außerdem sein, dass sich Psychologiestudierende ihrer Kernkompetenzen und ihrer Alleinstellungsmerkmale bewusst werden, um ihren Expertenstatus als PsychologInnen mit Selbstbewusstsein und Selbstverständnis vertreten zu können. Nur dann können sie am Arbeitsmarkt wirkungsvoll ihren Platz in interdisziplinären Teams einnehmen.
Im Spezialisierungsbereich „Soziale Interaktion in Wirtschaft und Gesellschaft“ sollen durch eine vertiefte Ausbildung in den Bereichen der Sozial-, Kognitions-, Wirtschafts- und Organisationspsychologie optimale Voraussetzungen geschaffen werden, diese Ziele zu erreichen. Oberste Prämisse ist hierbei die Verknüpfung von Theorie und Praxis. Neben der Vermittlung vertiefender Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich sozialer Interaktionen (Theorien und Forschungsbefunde), sollen vor allem auch Handlungskompetenzen für die Praxis ausgebildet werden, um Prozesse sozialer Interaktionen aktiv gestalten zu können. AbsolventInnen sollten zudem in der Lage sein, diese Handlungskompetenzen kritisch zu reflektieren, gezielt einsetzen und weiterentwickeln zu können (Kompetenz zur Übernahme von Verantwortung und Selbstständigkeit).
Berufliche Zukunft
Durch den Spezialisierungsbereich „Soziale Interaktion in Wirtschaft und Gesellschaft“ sollen Studierende an der Universität Salzburg auf eine erfolgreiche berufliche Entwicklung in Profit- und Nonprofit-Organisationen und Institutionen unterschiedlicher Branchen sowie als Selbständige vorbereitet werden. Die Tätigkeitsfelder für PsychologInnen expandieren zunehmend.
Neben der Tätigkeit im klinischen Kontext gewinnen die Bereiche Wirtschaft, Non-Profit-Organisationen sowie öffentliche und gesellschaftliche Institutionen zunehmend als Arbeitsfelder an Bedeutung. In Unternehmen stellen PsychologInnen gefragte Arbeitskräfte für Personalauswahl und -entwicklung, Organisationale Veränderungsprozesse, Marketing sowie für Inhouse Consulting dar. Daneben bestehen auch große Chancen für PsychologInnen in Unternehmensberatungen (Prozess-, Organisations-, Personalberatungen, etc.) oder in Bildungseinrichtungen im Bereich der Erwachsenenpädagogik Fuß zu fassen.
Ein weiteres großes Feld tut sich für PsychologInnen in der beruflichen Selbstständigkeit auf. So werden sie unter anderem als MediatorIn bzw. VermittlerIn in Konfliktsituationen, als TrainerIn bei Workshops, als Coach für Führungskräfte und MitarbeiterInnen, als SupervisorIn für Teams oder als ModeratorIn bei Groß- oder Kleingruppenveranstaltungen eingesetzt.